Im Interview mit Walter Marquart-Sigrist
Interview mit Walter Marquart-Sigrist
Die Mitwirkungskommission von obvita, kurz «MIKO», berät in direkter Zusammenarbeit das Koordinationsgremium, die Gesamtbereichsleitung sowie die Bereichsleitung bei Fragen, welche die Interessen der Mitarbeitenden mit Unterstützungsbedarf innerhalb obvita betreffen. Die Kommission trägt zur Umsetzung der Leitsätze von obvita im Rahmen der kontinuierlichen Verbesserung interner Prozesse bei. Die MIKO ist verantwortlich, die Interessen der Mitarbeitenden mit Unterstützungsbedarf zu vertreten. Dabei hat sie stets auch ein Auge auf die Sichtweise aller Nicht-IV-Mitarbeitenden.
Wir haben Walter Marquart-Sigrist, MIKO-Präsident, zum Interview getroffen:
Was ist für dich an der MIKO so wichtig?
Neben der Teilhabe und Entgegennahme unserer Bedürfnisse, ist es wichtig aktiv mitzuwirken und mit zu entwickeln, gemeinsam Lösungen zu finden und diese erfolgreich umzusetzen. Daher Mitwirkungskommission.
Welche Erfolge konnte die MIKO bereits erzielen?
Dazu gehören viele Kleinerfolge. Diese sind für die Weiterentwicklung von obvita wichtig. Besonders in Erinnerung sind mir jedoch folgende Meilensteine:
- Wir haben ein Mitsprache- und Selbstbestimmungsrecht erwirkt. Dafür wurde unsere MIKO im Kreisorganigramm neben dem Koordinationsgremium verankert. Das unterstreicht die Wichtigkeit unserer Kommission.
- Wir haben aktiv an der Entwicklung und Einführung der Gleit- und Blockzeit mitgearbeitet.
- Wir organisieren verschiedene Infoveranstaltungen.
- Wir setzen uns dafür ein, dass unsere Mitarbeitenden interne Weiterbildungen besuchen können, die ihnen von Nutzen sind.
Welches sind die grössten Hürden bei der Realisierung eurer Anliegen?
Das ist unterschiedlich. Manchmal sind es einfach nur unterschiedliche Ansichten. Manchmal jedoch auch veraltete soziale Denk- und Verhaltensstrukturen. Bei einigen sozialen Organisationen ist es oft noch ungewohnt, dass betroffene IV-Mitarbeitende mitreden und aktiv mitgestalten. Es müssen alte Strukturen aufgebrochen werden, damit wir ein Optimum für alle erreichen.
Welche Visionen strebt ihr mit der MIKO an?
Diese Frage kann ich nur für mich selbst beantworten. Meine Vision wäre, wenn wir keine Brücken mehr bauen müssten zwischen betroffenen IV- und nicht IV-Mitarbeitenden.
Hast du ein persönliches Motto?
Steine haben keine Beine. Wenn mir viele Steine den Weg verwehren, muss ich sie zur Seite schaffen. Das kann ich nur, wenn ich aktiv werde. Auch wenn dies nicht immer einfach ist. Aber ich beginne immer mit dem ersten, denn dieser ist am schwersten. Ehrliches, aktives Tun ist besser als nichts zu tun. Auch wenn immer noch Steine daliegen, sehe ich jetzt meinen Weg und bin bereit, andere davon zu begeistern.
Herzlichen Dank für das Gespräch.